Katholische Bischöfe wählen Zollitsch-Nachfolger

Katholische Bischöfe wählen Zollitsch-Nachfolger
Die Wahl eines neuen Vorsitzenden steht im Zentrum der Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen katholischen Bischöfe, die von Montag bis Donnerstag in Münster zusammenkommen.

Der bisherige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, war im August 75 Jahre alt geworden und hatte dem Papst gemäß dem katholischen Kirchenrecht seinen Amtsverzicht angeboten.

Papst Franziskus nahm das Rücktrittsgesuch zwar an, ernannte Zollitsch aber zum Apostolischen Administrator des Erzbistums bis zur Berufung eines neuen Freiburger Erzbischofs. Damit war auch gewährleistet, dass Zollitsch an der Spitze der Bischofskonferenz verbleibt, bis im März ein Nachfolger gewählt wird. Den Vorsitz der katholischen Deutschen Bischofskonferenz hat er seit 2008 inne.

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An der Vollversammlung nehmen 66 Diözesan- und Weihbischöfe teil. Unklar ist derzeit noch, ob der wegen seines Finanzgebarens in der Kritik stehende Limburger Bischof an der Tagung, und damit an der Wahl teilnehmen wird. Franz-Peter Tebartz-van Elst ist nach den Vorwürfen wegen explodierender Baukosten seiner Residenz vom Papst vorübergehend beurlaubt. Der Prüfbericht der von der Bischofskonferenz eingesetzten Untersuchungskommission liegt seit Montag in Rom vor, eine Entscheidung steht unmittelbar bevor. Juristisch werde derzeit geklärt, ob Generalvikar Wolfgang Rösch, der die Geschäfte in Limburg zurzeit führt, im Falle des Falles als Vertreter wahlberechtigt sei, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, dem epd.

Die Bischöfe werden sich bei ihrem Treffen mit der Vorbereitung der Sondersynode zum Thema Ehe und Familie im Oktober in Rom und dem Forschungsverbundprojekt "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen" befassen. Die katholische Kirche hatte im August 2013 das Forschungsprojekt neu ausgeschrieben.

Der neue Anlauf war nötig geworden, nachdem die Bischofskonferenz die Zusammenarbeit mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen aufgekündigt hatte. Dieser Schritt wurde damit begründet, es bestehe keine Grundlage mehr für eine Zusammenarbeit mit dem Leiter des Instituts, Christian Pfeiffer. Der Kriminologe hingegen warf der Kirche vor, sie haben Zensur ausüben und seine Forschung kontrollieren wollen.

Ziel der Studie ist es, Zahlenmaterial über sexuelle Übergriffe von Priestern und anderen Geistlichen von 1945 bis heute zu erheben sowie Täterstrategien, das Erleben der Opfer und institutionelle Aspekte zu untersuchen. Die Erkenntnisse sollen in die Präventionsarbeit einfließen. Darüber hinaus wird die Vollversammlung das Thema Religionsfreiheit und die Lage der verfolgten und bedrängten Christen weltweit erörtern.