Die Menschen dort müssten fragen: "Was will der Westen mit seiner Entwicklungshilfe mit uns machen und wie sind wir beteiligt?", sagte die ältere Halbschwester des US-Präsidenten Barack Obama beim Neujahrsempfang der Evangelischen Akademie Tutzing am Mittwochabend.
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Obama nahm aber auch den Westen in die Pflicht: Die Geberländer müssten vermitteln, was sie eigentlich entwickeln wollen. Es gebe eine soziale, ökologische oder auch eine ökonomische Entwicklungshilfe, der Begriff müsse daher präziser verwendet werden. Derzeit sehe sie vor allem wirtschaftliche Unterstützung, bei der auch der Westen genau auf seine Vorteile schaue. Beide Seiten dürften aber nicht vergessen, dass viele sogenannte ärmere Länder tatsächlich sehr reich seien - etwa an Rohstoffen, an denen sich aber nur kleine Eliten bereicherten.
Beispiel: Flughafenbrand in Nairobi
Viele Entwicklungsländer hätten inzwischen eine Art Opferhaltung eingenommen und verließen sich auf Unterstützung, kritisierte Obama. Als Beispiel nannte sie das Agieren des kenianischen Staates beim Großbrand am Flughafen Nairobi im vergangenen Sommer.
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Sie sei zunächst stolz gewesen, dass die Rettungsmaßnahmen und Notfallpläne für den weiteren Betrieb des Flughafens gut funktioniert hätten. Dann habe sie aber gesehen, dass viele nichtstaatliche Organisationen geholfen hätten, und habe sich geärgert. "Das hätte Aufgabe unserer Regierung sein sollen. Wir müssen soweit sein, dass wir es selbst schaffen."
"Armut ist keine Entschuldigung", sagte Obama weiter. Man müsse sein Schicksal in die Hand zu nehmen nach dem Motto "Mein Leben und meine Zukunft gehören mir." Vor allem Kinder und Jugendliche bräuchten ein Bewusstsein für ihr eigenes Potenzial. Das wolle sie mit ihrer Stiftung "Sauti Kuu" ("Starke Stimme") erreichen, die afrikanischen Kindern zu einem selbstbestimmten Leben verhelfen soll.
