Die gegenwärtige "institutionalisierte Kirchlichkeit" könne mit weniger Personal, weniger Geld und weniger Mitgliedern "im bisherigen Umfang mittel- und langfristig nicht aufrechterhalten werden".
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Eine reformatorische Kirche müsse der institutionellen Präsenz weniger Gewicht einräumen, um mit den bestehenden Herausforderungen gut umzugehen, betonte Rekowski in seinem ersten Jahresbericht vor der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Kirche brauche "Mut und nicht kleinmütige Bemühungen um Besitzstandserhaltung". Es gehe darum, "Kirche Jesu Christi zu sein, unabhängig von unserer Größe und Finanzkraft".
Der leitende Theologe der zweitgrößten deutschen Landeskirche plädierte für neue Gemeindeformen und eine Stärkung des Einzelnen. Die Christen müssten sich aufmachen "zu den Menschen, zu den Orten, die jenseits unserer Zentren liegen, auch zu den Getauften, die unserer Kirche den Rücken gekehrt haben". Weil Kirche nur "mitten in der Welt Kirche sein" könne, gelte es, für Schwache einzutreten und sich für Frieden und Gerechtigkeit auch politisch einzumischen: "Der Glaube wird immer parteilich und diakonisch sein und so Gemeinschaftsgerechtigkeit und Gemeinwohl zum Thema machen."