Weimarer Menschenrechtspreis für Indianerführer aus Brasilien

Weimarer Menschenrechtspreis für Indianerführer aus Brasilien
Der Indianerführer Benki Piyãko von den brasilianischen Ashaninka-Indianern ist am Dienstag mit dem Weimarer Menschenrechtspreis geehrt worden.

Die Auszeichnung würdige den Einsatz des 39-Jährigen für ein friedliches Zusammenleben seiner Gruppe mit der nichtindianischen Bevölkerung, hieß es zur Begründung. Trotz massiver Bedrohungen sei sein Engagement "beispielhaft und ungebrochen". Der Preisträger wurde von der Gesellschaft für bedrohte Völker vorgeschlagen und unter elf Kandidaten aus acht Ländern ausgewählt.

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Benki Piyãko habe sich schon mit zwölf Jahren entschlossen, sich für die Rechte der Ashaninka und ihre Traditionen einzusetzen, sagte Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) bei der Festsitzung des Stadtrates. Die indianische Gemeinschaft sei durch illegale Holzfäller und Drogenschmuggler aus dem nahe gelegenen Peru stark gefährdet. Von dort aus würden immer wieder wertvolle Bäume wie Mahagoni oder Zeder gefällt, wodurch das ökologische Gleichgewicht des Regenwaldes empfindlich gestört werde.

Die Lebensweise der Ashaninka im Einklang mit der Natur zeige der Gesellschaft eine Alternative zu wirtschaftlichen Entwicklungen, die der Umwelt schaden und ethische Werte missachten, sagte Piyãko. "Wir sind nicht gegen wirtschaftliche Entwicklung, aber wir möchten auf einem Planeten leben, auf dem Menschen und Natur gleichgestellt sind", betonte er. Diesem Anliegen diene auch ein von ihm gegründetes Ausbildungszentrum, das Wissen über den Urwald an junge Menschen unterschiedlicher ethnischer Gruppen vermittelt.

Der Menschenrechtspreis ist mit 2.500 Euro dotiert und mit einer künstlerischen Beigabe von Studenten der Weimarer Bauhaus-Universität verbunden. Die Auszeichnung wird seit 1995 jeweils zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember verliehen.