"Er sollte verstanden werden als mahnender Tag vor Kriegen und Ausgrenzung, die es gerade in unserem Land in hohem Maße gegeben hat", sagte der evangelische Theologe im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dabei müsse auch die Gegenwart in den Blick kommen. "Die Rückbesinnung auf Frieden und Versöhnung haben gerade im christlichen Kontext und im Gebet ihren Platz."
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Der staatliche Gedenktag wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen. Viele Jahre sei er allein zur Erinnerung an die Kriegstoten genutzt worden. "Es greift aber zu kurz, einfach dabei zu verharren", sagte Weber.
Auch heute gebe es wieder deutsche Soldaten, die im Einsatz ums Leben kämen. Ihr Auftrag sei es allerdings, für eine freiheitliche und demokratische Lebensform einzutreten und den Frieden zu bewahren. "Vor diesem Hintergrund sollten wir uns stets auch an die Gefährdungen und Gewaltpotenziale erinnern, die uns umgeben."
So könne der Volkstrauertag dazu beitragen, dass die Menschen die Art und Weise hinterfragten, wie sie mit Konflikten umgehen. "Überall dort, wo jemand unverschuldet zum Opfer wird, sollten wir uns fragen, wie wir unseren Anspruch auf Frieden mit der Realität zusammenbekommen können." Dazu gehörten auch Themen wie die Einwanderungspolitik, Fremdenhass oder die Kluft zwischen Armut und Reichtum.