Wegen des Klimawandels müssten sich die Menschen auf den Philippinen darauf einstellen, dass immer häufiger auch außergewöhnlich starke Tropenstürme die Inseln treffen, sagte GIZ-Experte Stephan Huppertz, der im Auftrag der Bundesregierung an der Katastrophenvorsorge arbeitet, dem Evangelischen Pressedienst (epd).
"Es besteht immer die Gefahr, dass solche Naturkatastrophen auch dort unterschätzt werden, wo sie am häufigsten passieren", sagte Huppertz. Risikoreduzierende Maßnahmen müssten aber dringend konsequent umgesetzt werden. Einwohner, Gemeinden und Staat sollten dabei eng zusammenarbeiten.
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"Jeder Einzelne kann etwa darauf achten, dass er beispielsweise durch Befestigungen am Hausdach gut auf ein extremes Naturereignis vorbereitet ist", erläuterte der Experte. Gemeinden könnten die Küsten durch das Anpflanzen von Mangroven schützen. Und staatliche Stellen sollten dafür sorgen, dass in jedem Ort ein festes Gebäude steht, das als Schutzraum genutzt werden kann.
Auch im Notfall sei Zusammenarbeit lebenswichtig, sagte Huppertz. Das beginne schon bei der Informationskette: "Die nationale Wetterbehörde gibt eine Warnung raus, die geht durch die Distrikte an die Gemeinden, bis in den letzten Winkel des hintersten Hauses", erklärte der Geograf. Nur wenn klar sei, wie die Verantwortlichkeiten verteilt sind, könnten die Notfallpläne überhaupt greifen, fügte er hinzu.
Im Vergleich mit anderen Staaten in Südostasien seien die Philippinen bei der Katastrophenvorsorge aber Vorreiter, betonte Huppertz. Es gebe recht ausgereifte Frühwarnsysteme, und auch die Regierung des Inselstaates habe ein großes Interesse an der Reduzierung des Katastrophenrisikos. Dennoch müsse die Bevölkerung noch mehr für die Risiken der Naturgewalten auf dem von Stürmen, Erdbeben und Vulkanausbrüchen bedrohten Archipel sensibilisiert werden, sagte Huppertz.