81 Prozent der Opfer gingen auf das Konto der Armee des Regimes. Mindestens 67 Journalisten befänden sich derzeit in der Gewalt einer der Konfliktparteien oder würden vermisst.
###mehr-artikel###"Besonders die immer häufigeren Entführungen machen die journalistische Arbeit in vielen Teilen Syriens inzwischen zu einem unkalkulierbaren Risiko", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr bei der Vorstellung des Berichts "Journalismus in Syrien - ein Ding der Unmöglichkeit?". Der Bericht zeichnet nach, wie sich die Gewalt gegen Journalisten im Laufe des Bürgerkriegs gewandelt hat.
Bedrohung auch durch Opposition
Bis Mitte 2012 sei demnach der Großteil der Einschüchterungen und Festnahmen auf das Konto der Regierung und regimetreuer Milizen gegangen. Seit dem Sommer 2012 gingen auch bewaffnete Oppositionsgruppen immer häufiger gewaltsam gegen staatliche und regimenahe Medien vor. Besonders unberechenbar sei die Gewalt, die von Al-Kaida-nahen Islamisten ausgehe. Es sei unklar, welche Ziele sie mit ihren Entführungen verfolgen.
Unter den getöteten Medienschaffenden sind nach ROG-Angaben mindestens sieben ausländische Journalisten. Mehr als 30 wurden von Regimekräften festgenommen, mindestens 37 wurden von anderen Konfliktparteien entführt oder sind verschwunden. Entführungen hätten sich in jüngster Zeit so stark gehäuft, dass mittlerweile kaum noch ausländische Journalisten nach Syrien reisten, erklärte die Organisation. Auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit steht Syrien auf Platz 176 von 179 Ländern.
Millionen Syrer auf der Flucht
Seit Beginn des Syrien-Konflikts im März 2011 sind nach UN-Angaben 2,6 Millionen Menschen in Nachbarländer geflohen. Im Land selbst sind 4,2 Millionen Menschen auf der Flucht. Von den 23 Millionen Syrern sind 9,3 Millionen auf Hilfe angewiesen.