Erdö, am Dienstag (5. November).
Der ungarische Kardinal Erdö stellte das Vorbereitungsdokument zu der Sonder-Bischofssynode vor, die im Oktober 2014 das Thema Familie berät. Ein diesem Dokument beigefügter Fragebogen zum Verständnis von Ehe und Familie, der an die katholischen Bischöfe gerichtet ist, hatte in den vergangenen Tagen für Aufsehen gesorgt.
###mehr-artikel### Der Generalsekretär der Synode, Erzbischof Lorenzo Baldisseri, bezeichnete die jüngste Handreichung aus der Erzdiözese Freiburg zu einem offeneren Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen bei Eucharistiefeiern als "Provokation". Bei dem Dokument, das diesem Personenkreis unter bestimmten Umständen die Teilnahme an Eucharistiefeiern ermöglichen soll, handele es sich um "eine isolierte Position".
Gesellschaftliche Veränderungen stellten für die katholische Kirche indes eine "seelsorgerische Notlage" dar, räumte Baldisseri ein. Paare, die ohne kirchliche oder zivile Trauung zusammenleben, machten in zahlreichen Ländern die Mehrheit der Partnerschaften junger Menschen aus. Die Kirche dürfe angesichts dieser Herausforderungen "nicht den Kopf in den Sand stecken", ergänzte der Sondersekretär der Synode, Erzbischof Bruno Forte.
Die Sondersynode zum Thema Familie soll nach Angaben von Kardinal Erdö dazu beitragen, Bischofsversammlungen zu einem wirksameren Instrument der Kollegialität zwischen dem Papst und den Bischöfen weltweit zu machen. So soll die Sondersynode 2014 Vorschläge der Bischöfe zum Thema Familie und Evangelisierung sammeln. Eine Bischofssynode 2015 soll dann konkrete Leitlinie für die Familienseelsorge formulieren.
Als besondere Herausforderungen nennt das Vatikan-Dokument die Zunahme von Lebensgemeinschaften, die keine Ehe anstreben, sowie Homo-Ehen, denen auch das Recht auf Adoption zusteht.