In Deutschland lande jedes fünfte Brot auf dem Müll, beklagte der Ernährungsexperte des evangelischen Hilfswerks, Bernhard Walter. Insgesamt gelangten 82 Kilogramm Essen je Einwohner und Jahr in den Abfall. "Die Hälfte aller weggeworfenen Lebensmittel könnte noch verzehrt werden, das ist eine gigantische Verschwendung."
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Lebensmittel werden aber laut "Brot für die Welt" nicht nur in den reichen Nationen vergeudet. In Entwicklungsländern fehlt es oft an geeigneten Vorratslagern und Strom für die Kühlung. Pilze und Schädlinge führen zu Ernteverlusten und damit zu Hunger. Derzeit haben weltweit 870 Millionen Menschen weltweit nicht genug zu Essen.
Auch Luxus könne in Entwicklungsländern ein Grund für Verschwendung sein, allerdings weit weniger als in den wohlhabenden Staaten, sagte die Ernährungsexpertin Carolin Callenius von "Brot für die Welt". Bei den Reichen und in der wachsenden Mittelschicht in Afrika oder Asien würden zwar auch Lebensmittel weggeworfen. Aber häufig lande das Übriggebliebene bei Hausangestellten oder Nachbarn, die es verzehrten.
"Die Verschwendung kostet wertvolle Ressourcen wie Land, Wasser und Energie, die wir für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung dringend brauchen", sagte Callenius. Aber im Grund sei Hunger ein Verteilungsproblem: Er verschwinde nicht automatisch, wenn die Vergeudung aufhöre. Denn die Armen hätten nicht die Mittel, sich genug Lebensmittel zu beschaffen.