"Die Bundesländer müssen dringend nachbessern", forderte die Amnesty-Referentin für Flüchtlingspolitik, Franziska Vilmar, am Mittwoch in Berlin. Pro Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt verwies auf die in seinen Augen zu hohen Anforderungen an Syrer in Deutschland, die Unterhalt und Krankenversicherung ihrer Verwandten in Deutschland bezahlen müssten.
###mehr-artikel### Die Bundesregierung hatte sich bereit erklärt, zusätzlich zu den seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien eingereisten Asylbewerbern weitere 5.000 Flüchtlinge aufzunehmen. Um die Einreise von Verwandten ohnehin schon seit langem in Deutschland lebender Syrer zu ermöglichen, wollten die Bundesländer ein Angebot unterbreiten. Schätzungen zufolge leben etwa 50.000 Syrer in Deutschland.
Nach der Familiennachzugsregel müssen diese deutschen Verwandten für Unterhalt und Krankenversicherung der geflohenen Angehörigen aufkommen. Burkhardt forderte, dies zu lockern, weil es auch mit normalem Verdienst kaum zu realisieren sei. "Die Flüchtlinge werden de facto in eine private Krankenversicherung gedrängt", sagte er. "Das macht dann 350 Euro im Monat für einen Erwachsenen." Verhandlungen der Innenminister der Länder über eine Lockerung dieser Bestimmung für Syrer haben nach seiner Kenntnis bisher kein Ergebnis gebracht.