Zum einen hätte die Lieferung von Waffen an die Konfliktparteien längst gestoppt werden müssen. Zum anderen wäre "eine glasklare diplomatische Intervention" nötig gewesen. Schindehütte sprach von einem "doppelten Versagen" der Vereinten Nationen.
###mehr-artikel###
Schuld an der Handlungsunfähigkeit der UN sei vor allem Russland, da Moskau als Verbündeter von Präsident Baschar al-Assad Entscheidungen blockiere, fügte der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hinzu. Gleichzeitig betonte er, dass auch Europa in der Pflicht sei: Die EU müsse mehr Initiative und ein "klareres Engagement" bei der humanitären Hilfe zeigen. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass Europa "neben den menschenrechtlichen und völkerrechtlichen Kriterien auch noch andere machtpolitische Interessen" berücksichtige.
Den Erfolg eines möglichen militärischen Eingreifens des Westens in Syrien hält Schindehütte zum jetzigen Zeitpunkt für fragwürdig. "Ob eine militärische Intervention jetzt wirklich die Möglichkeiten schafft, dieses schreckliche Sterben zu beenden - ich weiß es nicht genau. Ich sage aber auch nicht, dass es unter gar keinen Umständen geschehen darf."
In Syrien kämpfen seit März 2011 die Truppen des syrischen Machthabers Assad gegen Aufständische. Mehr als 100.000 Menschen kamen bislang in dem Konflikt ums Leben. Internationale Erschütterung löste am Mittwoch ein mutmaßlicher Giftgasangriff der Regierungstruppen aus, bei dem laut Opposition mehr als 1.000 Menschen getötet wurden.