Menschen sollten für Neues und Umstellungen im Leben offen sein, sagte der Heidelberger Altersforscher Andreas Kruse dem Evangelischen Pressedienst (epd). Seiner Ansicht nach werden immer mehr Menschen auch deshalb alt, weil sie sich im Alter stärker engagieren als früher.
Allerdings dürften die genetischen Faktoren nicht unterschätzt werden, vor allem in Bezug auf die Entstehung von Krankheiten, sagte der Altersforscher. Zugleich sollten die genetischen Potenziale ausgeschöpft und über das gesamte Leben hinweg aktiviert, stimuliert, gefördert, aber auch gefordert werden.
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Um möglichst gesund bis ins hohe Alter zu bleiben, sollte man einen gesundheitsbewussten Lebensstil in allen Lebensphasen pflegen, empfiehlt Kruse. Zudem sollte man darauf achten, gesundheitliche Risikofaktoren früh zu erkennen und möglichst rasch bei bereits eingetretenen Erkrankungen zu reagieren. Außerdem sollten die Menschen vieles selbst gestalten im Leben oder zumindest mitgestalten. Dies sei vor allem für die psychische Gesundheit von großer Bedeutung.
Dass immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen, liegt dem Gerontologen zufolge an deutlich verbesserten Ernährungs-, Hygiene-, Einkommens- und Bildungsbedingungen. Auch bessere Präventions-, Therapie-, Rehabilitations- und Pflegestandards seien Ursachen dafür. "Zudem nehmen sich ältere Menschen heute in deutlich stärkerem Maße als aktiver Teil der Gesellschaft wahr und sind engagiert", sagte Kruse. Auch dies erkläre die höhere Lebenserwartung.