Bundesweites Schulprojekt: 540.000 Schüler wählen den Bundestag

Bundesweites Schulprojekt: 540.000 Schüler wählen den Bundestag
Mehr als 540.000 Jugendliche wählen im September den Bundestag - in einem Urnengang an ihrer Schule unter annähernd realistischen Bedingungen.

Am bundesweiten Projekt Juniorwahlen beteiligen sich damit doppelt so viele Schüler wie bei der letzte Bundestagswahl 2009, wie eine Sprecherin der Organisatoren, Jana Wilkens, am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Insgesamt nehmen diesmal 2.260 Schulen an der Bildungsinitiative teil.

Die Behandlung des Themas Wahlen im Unterricht und die simulierte Wahl durch Schüler ab der Jahrgangsstufe 7 wenige Tage vor der Bundestagswahl soll demokratische Spielregeln und Fertigkeiten trainieren und somit Demokratie erlebbar machen. "Mit dem Projekt wird ein Zeichen gegen Politikverdrossenheit gesetzt", erklärte der Projektleiter der Juniorwahl, Gerald Wolff. "Studien belegen eine deutliche Steigerung der Wahlbeteiligung durch die Juniorwahl."

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Schirmherr der Juniorwahl 2013 parallel zur Bundestagswahl ist Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Das Wahlergebnis wird am Wahlsonntag, dem 22. September, um 18 Uhr veröffentlicht. Die Juniorwahlen finden seit 1999 zu allen Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen statt. Bei der ersten bundesweiten Juniorwahl unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Johannes Rau parallel zur Bundestagswahl 2002 konnten 80.000 Jugendliche ihre Stimme abgeben, die Wahlbeteiligung betrug 86 Prozent.

Für die anstehende Juniorwahl sind die finanziellen Kapazitäten der Organisatoren erschöpft - die Finanzierung mit öffentlichen Geldern war lediglich für 1.700 Schulen ausgelegt. Daher könnten derzeit keine neuen Schulen angenommen werden, erklärte der gemeinnützige Verein Kumulus, der die Juniorwahl organisiert. Er wirbt jetzt um Sponsorengelder und Privatspenden. Die Kosten für die Wahl-Materialien wie Kabinen und Stimmzettel betragen pro Schule 250 Euro. Schulen, die sich trotz der Finanzierungslücke jetzt noch anmelden, soll bei der nächsten Wahl die Teilnahme an dem Projekt ermöglicht werden.