Umstrittener Motorradrocker-Grabstein darf bleiben

Umstrittener Motorradrocker-Grabstein darf bleiben
Der Rocker-Grabstein eines 17-Jährigen mit dem Symbol der Hells Angels in Duisburg darf stehenbleiben.

Der Kirchenvorstand beschloss die Duldung des Grabsteins am Dienstagabend und verwies auf die Seelsorgepflicht der Kirche, wie die Kirchengemeinde dem epd auf Anfrage am Donnerstag erläuterte. Die Hells Angels hatten der Familie des im Februar gestorbenen Jugendlichen den Grabstein geschenkt. Mitglieder der Kirchengemeinde hatten sich darüber verärgert gezeigt.

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Der Grabstein auf dem katholischen Friedhof im Duisburger Stadtteil Beeck trägt die Buchstaben- und Zahlenkombination "81 Affa" - eine Umschreibung für den Clubnamen. Entsprechend der Buchstabenposition im Alphabet stehen die Ziffern 8 und 1 für H und A und damit für die Initialen des Clubnamens. Die Buchstaben Affa stehen für "Angels forever, forever Angels".

Motorradclubs wie den Hells Angels werden kriminelle Machenschaften vorgeworfen. Derzeit gibt es in Nordrhein-Westfalen nach Angaben der Polizeigewerkschaft mehr als 40 sogenannte Outlaws Motorcycle Gangs, die ihr Geld überwiegend im Prostitutions- und Türstehergewerbe sowie im illegalen Drogen- und Waffenhandel verdienen. Sie gehören vor allem zu den fünf Rockerbanden Hells Angels, Bandidos, Gremium, Outlaws und Saturdarah. Im vergangenen Jahr hatte der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) den Rockerclub "Hells Angels MC Cologne" verboten und aufgelöst.