Als der Sender am 1. Oktober 2002 startete, war die Verbreitung noch gering. Lediglich 1,7 Millionen Zuschauer konnten das Programm damals per Satellit empfangen. Dank der Verbreitung über Satellit, Kabel und Digital-Antenne (DVB-T) sind es mittlerweile bundesweit mehr als 20 Millionen. Geschäftsführer Henning Röhl: "Wir waren zwar optimistisch, aber diese positive Entwicklung hatte ich nicht erwartet." Vergleichsweise stark verbreitet ist Bibel TV in Hamburg, Berlin und Schleswig-Holstein. Der bundesweite Marktanteil liegt nach eigenen Angaben jedoch unter einem Prozent.
Finanziert wird der Sender in erster Linie von seinen Zuschauern. 42.000 Spender haben ihn im vorigen Jahr mit 7,5 Millionen Euro unterstützt, das sind 87 Prozent des Gesamtetats. Der Kontakt zum Publikum ist eng. Jeden Monat erreichen den Sender mehr als 2.500 Anfragen und Reaktionen. Werbung spielt bei dem Privatsender eine eher untergeordnete Rolle.
Glückwünsche von Annette Schavan und Ben Becker
Röhl, der den Sender von Anfang an leitete, ist ein erfahrener Fernsehmann. Der heute 69-Jährige war in den 80er Jahren Chefredakteur von "Tagesschau" und "Tagesthemen". 1991 wurde er für zehn Jahre Fernsehdirektor des neuen Mitteldeutschen Rundfunks. Anfang 2013 will Röhl sein Leitungsamt abgeben. Nachfolger wird Matthias Brender (33), der bereits seit 2003 bei Bibel TV tätig ist.
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Mehrheitsgesellschafter ist der Verleger Norman Rentrop (54), der mit knapp sieben Millionen Euro in den Anfangsjahren den Start ermöglichte. Auch heute noch unterstützt er einzelne Projekte. Zu den 15 weiteren Gesellschaftern zählen auch Mediengesellschaften der katholischen und evangelischen Kirche, die gemeinsam mit 25,5 Prozent beteiligt sind. Seit 2007 ist der Jugend-Ableger "Tru Young Television" als Livestream im Internet zu empfangen.
Die ersten Glückwünsche gibt es bereits vorab. Bibel TV trage mit seinem Programm dazu bei, christliche Werte lebendig zu halten, schreibt Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU). "Ich bin ein großer Anhänger von Bibel TV", bekennt Schauspieler Ben Becker. Bibel TV könne auch Menschen erreichen, denen der christliche Glaube fremd geworden ist, schreibt der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber. Hamburg profitiere von diesem Sender, so Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD).
Zum Festgottesdienst: Besuch aus Indien
Rund um die Uhr wird aus dem Hamburger Studio in Hammerbrook gesendet. Spielfilme, Dokumentationen, Gottesdienste und Gesprächsreihen zu Religion und Gesellschaft gehören zum Programm von Bibel TV. Dazu kommen Kinderserien, Ratgebersendungen und ein breites Musikprogramm von Gospel bis Sacro Pop. Das kostenlose Programmheft hat eine Auflage von 186.000 Exemplaren und ist damit nach "chrismon" die zweitgrößte christliche Zeitschrift im deutschsprachigen Raum.
Zum Festgottesdienst am Samstag um 13 Uhr in St. Jacobi werden der katholische Erzbischof Werner Thissen (Hamburg), der evangelische Bischof Jochen Bohl (Dresden) und der indische Bischof Singh erwartet. Um 15 Uhr beginnt ein Tag der offenen Tür in den Räumen von Bibel TV. Der Gottesdienst wird live übertragen. Dazu werden in der nächsten Woche Reportagen vom Fest und Rückblicke auf zehn Jahre Bibel TV gesendet.
