Auch beinahe 70 Jahre nach Kriegsende seien viele Holocaust-Überlebende auf Unterstützung angewiesen, um einen würdigen Lebensabend verbringen zu können, sagte Mahlo. Als engagierter Jude in Deutschland sehe er darin eine persönliche Verpflichtung. "Dass heute wieder eine vitale und selbstbewusste jüdische Gemeinde in Deutschland lebt, ist nur möglich, weil sich die Bundesrepublik Deutschland zu ihrer moralischen und historischen Verantwortung bekennt", fügte der Repräsentant der Claims Conference hinzu.
Gebürtiger Berliner
Mahlo wurde in Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Zuletzt war er in leitender Position in einem internationalen Medienunternehmen tätig. Mahlo absolvierte ein Jurastudium an der Freien Universität Berlin und erwarb einen Master of Business Administration am College of William and Mary in Williamsburg, Virginia. Ehrenamtlich engagierte er sich in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Politische Erfahrung sammelte er als Mitarbeiter im Bundestag. Mahlo ist verheiratet und Vater zweier Kinder.
Im Mai hatte das Bundesfinanzministerium die Aufstockung der Gelder für die häusliche Pflege von Überlebenden des Holocaust bekanntgegeben. Nach dieser Vereinbarung mit der Claims Conference stellt die Bundesregierung für die kommenden vier Jahre insgesamt 772 Millionen Euro für das sogenannte Home-Care-Programm bereit. Mit diesem Programm versorgt die Claims Conference derzeit rund 56.000 Überlebende sozial, medizinisch und mit Nahrungsmitteln. Die erhöhten deutschen Zahlungen ermöglichen es, ab 2014 weitere 90.000 Holocaust-Überlebenden mit Sozialprogrammen und Transportzuschüssen zu unterstützen.
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Die Conference on Jewish Material Claims Against Germany verwaltet Entschädigungsfonds, ist Rechtsnachfolgerin für nicht beanspruchtes jüdisches Vermögen und fördert Institutionen, die Sozialdienste für Überlebende des Holocaust leisten, sowie Einrichtungen, die die Erinnerung an die Judenvernichtung wachhalten.