Die genaue Schadenshöhe sei noch unklar, sagte der Polizeisprecher weiter. Hierfür fehlten noch Aussagen der beteiligten Versicherungen. Es müsse aber von einem Schaden in Höhe von mehreren tausend Euro ausgegangen werden.
Der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung Lutherhaus Eisenach, Jochen Birkenmeier, nannte eine Schadenssumme von 60.000 Euro. Allerdings sei dies allenfalls ein grober Schätzwert, sagte er MDR Thüringen. Die Kosten für eine Wiederbeschaffung könnten deutlich höher liegen. Der Kurator sprach von einem "schmerzlichen Verlust". Er hoffe sehr, dass die Dokumente wieder auftauchen, da es in der recht jungen Sammlung leider nicht viele Originale gebe. Einige der Hefte seien von Zeitgenossen Luthers mit Notizen versehen worden. Bei einem der Drucke handele es sich zudem um eine Erstausgabe, sagte Birkenmeier.
Die Dauerausstellung aus dem Jahr 1996 werde heutigen Sicherheitsstandards nicht mehr gerecht, räumte Birkenmeier ein. Die Sicherheitskonzepte für die neue Ausstellung ab 2015 seien mit den gegenwärtigen Bedingungen nicht vergleichbar. Derzeit erhält das Lutherhaus in Eisenach dafür einen modernen Anbau. Das Lutherhaus gilt als eines der ältesten noch erhaltenen Fachwerkhäuser Eisenachs. Nach alter Überlieferung soll der Reformator während seiner Eisenacher Schulzeit von 1498 bis 1501 bei der Familie Cotta gewohnt haben. Seit 1898 befand sich in dem Haus die altdeutsche Gaststätte "Lutherkeller". Im Jahre 1956 wurde in dem Gebäude eine Luthergedenkstätte eingerichtet.