Philosoph Habermas erhält Heine-Preis

Philosoph Habermas erhält Heine-Preis
Der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas erhält in diesem Jahr den Heine-Preis der Stadt Düsseldorf. Damit werde Habermas als einen der weltweit bedeutendsten Denker der Gegenwart gewürdigt, teilte die Stadt am Montag mit.

Er bekomme die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein Lebenswerk, "das durch freiheitliche Ideen der Aufklärung, seinen unermüdlichen Einsatz für ein demokratisch verfasstes Deutschland sowie seine streitbaren Beiträge zu den gesellschaftspolitischen Debatten Europas geprägt ist".

Der 83-jährige Habermas stehe "überzeugend in der Tradition des Schriftstellers und Intellektuellen Heinrich Heine", hieß es weiter. Die Preisverleihung findet im Dezember statt.

Den sozialen und politischen Fortschritt gefördert

Jürgen Habermas wurde 1929 in Düsseldorf geboren. Nach dem Abitur studierte er in Göttingen, Zürich und Bonn Philosophie, Geschichte, Psychologie, Deutsche Literatur sowie Ökonomie. 1961 wurde er als außerordentlicher Professor für Philosophie an die Universität Heidelberg berufen. 1964 wurde er als Nachfolger Max Horkheimers ordentlicher Professor für Philosophie und Soziologie an der Universität Frankfurt/Main.

Zwischen 1971 und 1981 leitete Habermas gemeinsam mit Carl Friedrich von Weizsäcker das Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt. Anschließend kehrte er an die Universität Frankfurt zurück, wo er bis zu seiner Emeritierung 1994 lehrte. Als das Hauptwerk des vielfach preisgekrönten Wissenschaftlers gilt die 1981 erschienene "Theorie des kommunikativen Handelns".

Der Heine-Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Geehrt werden den Angaben zufolge Persönlichkeiten, die durch ihr geistiges Schaffen den sozialen und politischen Fortschritt fördern, der Völkerverständigung dienen oder die Erkenntnis von der Zusammengehörigkeit aller Menschen verbreiten. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Carl Zuckmayer, Carl Friedrich von Weizsäcker, Max Frisch, Richard von Weizsäcker, Wolf Biermann, Elfriede Jelinek und zuletzt Simone Veil.