Das UNCRC dringt in einem am Mittwoch bekanntgewordenen Fragenkatalog darauf, die dem Vatikan bekannten Fälle und seinen Umgang mit den Vorwürfen offenzulegen. Die Antworten sollen im November erörtert werden. Ebenso wie der Vatikan ist auch Deutschland in diesem Jahr aufgefordert, einen Bericht über die Umsetzung der Kinderrechtskonvention vorzulegen.
###mehr-artikel###
Der UN-Ausschuss forderte, "in Anbetracht der Anerkennung der sexuellen Gewalt gegen Kinder durch Mitglieder des Klerus" in zahlreichen Ländern und angesichts des Umfangs des Missbrauchs, solle der Vatikan Informationen über alle betreffenden Fälle geben. Das Kinderrechtskomitee will überdies Auskunft über "Maßnahmen, die sicherstellen, dass kein aktuell des sexuellen Missbrauchs beschuldigtes Mitglied des Klerus weiterhin Kontakt zu Kindern hat".
Zugleich soll der Vatikan Details über Fälle nennen, in denen Priester nach Missbrauchsvorkommnissen in andere Pfarreien oder Länder versetzt wurden. Weitere Informationen wünscht das UNCRC über Hilfen für Opfer von sexuellem Missbrauch in der Kirche.
Ferner fragt das UN-Komitee Informationen darüber ab, ob die katholische Kirche uneheliche Kinder weiterhin als "illegitim" bezeichnet und welche Maßnahmen in katholischen Schulen gegen unterschiedliche Formen von Diskriminierung ergriffen wurden. Im Blick auf Kinderprostitution und Kinderpornografie soll der Heilige Stuhl erläutern, ob Kirchenmitarbeiter, die mit Opfern in Kontakt kommen, ein besonderes Training erhalten haben.