Die Übergangsregierung hatte am Tag zuvor den im Januar verhängten Ausnahmezustand aufgehoben. Malis Armee übernahm zudem die Kontrolle über die Stadt Kidal, die als letzte von Tuareg-Rebellen gehalten wurde. Der französische Auslandssender RFI berichtete von einer angespannten Atmosphäre dort. Gegen einzelne Einheiten der malischen Armee sei am Samstag demonstriert worden. Es habe aber keine Ausschreitungen gegeben. Die Wahlen sollen die Krise beenden, in der Mali sich seit März vergangenen Jahres befindet.
###mehr-artikel###
Damals hatte die Armee gegen die Regierung in der Hauptstadt Bamako geputscht. Kurz darauf hatten Islamisten den Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht. Nach der Offensive französischer Truppen gegen sie zogen diese sich zurück. Tuareg-Rebellen, die anfangs die Islamisten unterstützt hatten, schlugen sich schließlich auf die Seite der Regierung, beanspruchten die Stadt Kidal aber zunächst für sich.
Am 1. Juli hatte die UN-Mission für Mali (Multidimensionale integrierte Mission für die Stabilisierung Malis, MINUSMA) ihre Arbeit aufgenommen. Bis Ende des Jahres soll MINUSMA von derzeit 6.000 auf mehr als 12.600 uniformierte Kräfte vergrößert werden. Ihr Mandat umfasst auch Kampfeinsätze. Deutschland ist mit maximal 150 Soldaten an der Mission beteiligt. Zu ihren Kernaufgaben gehören Lufttransport und Luftbetankung.
Nach UN-Angaben bleiben noch bis zu 3.500 französische Soldaten im Land, um die für Ende Juli geplanten Wahlen zu beaufsichtigen. 1.000 Soldaten der ehemaligen Kolonialmacht sollen langfristig in Mali stationiert bleiben. Bei der Wahl Ende Juli treten insgesamt 28 Kandidaten an. Sollte keiner von ihnen im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit erreichen, ist für August eine Stichwahl angesetzt. Für die Akzeptanz der Wahlen gilt als entscheidend, dass Wähler im ganzen Land ihre Stimme abgeben können.