In dem Papier fordert der Rat der EKD, alle Familienformen anzuerkennen und zu stärken, und schließt dabei auch Patchworkfamilien und homosexuelle Partnerschaften ein. July lobte die Beschreibung der gesellschaftlichen Situation in der Orientierungshilfe und die Benennung herausfordernder Fragen. Seine Kritik an einem veränderten Eheverständnis in der Orientierungshilfe werde aber nicht nur von Konservativen geteilt, sondern auch von liberalen Sozialethikern und dem früheren Präses der EKD-Synode und ehemaligen Bundesminister Jürgen Schmude (SPD).
###mehr-artikel### Im württembergischen Kirchenparlament wird die EKD-Orientierungshilfe kontrovers beurteilt. Vertreter des theologisch konservativen Gesprächskreises "Lebendige Gemeinde" äußerten sich in einer Aktuellen Stunde ablehnend, Mitglieder der theologisch liberalen "Offenen Kirche" begrüßten das Papier. Der EKD-Synodale Volker Teich sagte, das Dokument beschreibe bei der Darstellung alternativer Familienformen nur die Chancen - die vielen Probleme spiegelten sich nicht wider. Landesbischof July kündigte an, dass es in der Evangelischen Akademie Bad Boll einen Konsultationsprozess geben werde, um sich über ein evangelisches Verständnis von Ehe und Familie zu verständigen.