Der Prozess gegen den 59-jährigen evangelischen Theologen vor dem Amtsgericht Dresden war am Dienstag geplatzt und soll in vier bis sechs Monaten neu aufgerollt werden. Ihm war schwerer Landfriedensbruch im Zusammenhang mit Protesten gegen einen Neonazi-Aufmarsch vorgeworfen worden.
###mehr-artikel### Das Gericht begründete seine Entscheidung zum Abbruch des Prozesses mit umfangreichem und unsortiertem Videomaterial der Polizei, das bisher nicht berücksichtigt wurde und erst auf Antrag der Verteidigung zur Prozessakte gelangt war.
Die Entscheidung des Richters stärke das Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit des gesamten Verfahrens, betonte Junkermann. Die Aussetzung des Verfahrens bedeute jedoch für König persönlich "weitere Monate der Ungewissheit und Anspannung, für die ich ihm viel Kraft und Durchhaltevermögen wünsche", fügte die oberste Dienstherrin des Thüringer Pfarrers hinzu.
Der Theologe hatte zusammen mit Jugendlichen aus Jena am 19. Februar 2011 in Dresden an Protesten gegen Neonazis teilgenommen. Die Hauptverhandlung hatte am 4. April begonnen. Im Fall einer Verurteilung vor dem Dresdner Amtsgericht drohen König bis zu vier Jahre Haft.