Die etwa 80 Rechtsextremen wollten unter dem Europa-feindlichen Motto "Wir arbeiten - Brüssel kassiert" durch die brandenburgische Landeshauptstadt ziehen. Wegen zahlreicher Blockaden der vorgesehenen Strecke durch Tausende Gegendemonstranten wurde der Aufmarsch am späten Nachmittag abgebrochen. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf der Proteste sowie eines zeitgleichen Toleranzfestes in der Stadt.
Proteste gegen Thor-Steinar-Laden in Hamburg
Zu den Protesten aufgerufen hatte das Bündnis "Potsdam nazifrei", dem Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Kultur, Sport, Wissenschaft und Kirchen angehören. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sprach am Samstagabend von einem deutlichen Signal, "dass Neonazis in unseren Städten und Gemeinden nicht erwünscht sind". Der Tag habe gezeigt, dass die Zivilgesellschaft mit einem kraftvollen Auftritt solche Veranstaltungen verhindern könne.
Ebenfalls am Samstag protestierten rund 400 Menschen in Glinde bei Hamburg gegen Rechtsextremismus. Dort richtete sich die Demonstration gegen einen Laden der Modemarke "Thor Steinar", die vor allem bei Rechtsextremen beliebt ist. Veranstalter war einer Bürgerinitiative, die seit der Eröffnung vor einem Jahr regelmäßig Mahnwachen vor dem Laden abhält. Unterstützt wurde der Protest von verschiedenen Parteien, Vereinen und Verbänden.