Präsident Jacob Zuma dankte seinen Landsleuten für die Anteilnahme und Unterstützung. Er forderte die Öffentlichkeit auf, dem schwer kranken Mandela und seiner Familie in diesen Tagen die "nötige Sensibilität" entgegenzubringen und ihre Privatsphäre zu respektieren. Zuma appellierte an seine Landsleute, ihre Liebe und Wertschätzung für Mandelas führende Rolle im Kampf gegen das Apartheidregime zum Ausdruck zu bringen. Zu seinem 95. Geburtstag am 18. Juli sollten sich alle Bürger 67 Minuten lang für wohltätige Zwecke einsetzen. Mit der Aktion am "Mandela-Tag" wird seit einigen Jahren an Mandelas 67 Jahre langen Einsatz für die Menschlichkeit erinnert.
###mehr-artikel###Der Zustand des südafrikanischen Nationalhelden hatte sich am Sonntag nach Aussagen der Ärzte verschlechtert. Mandela befindet sich seit dem 8. Juni wegen einer schweren Lungenentzündung im Medi-Clinic-Heart-Krankenhaus in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria. Angehörige Mandelas trafen am Dienstag in seinem Heimatort Qunu mit Ältesten zusammen und besuchten die Begräbnisstätte der Familie, wie die südafrikanische Nachrichtenagentur Sapa berichtete. Offenbar bereitet sich die Familie auf den Tod Mandelas vor.
Mandela gilt weltweit als Symbol für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung. Wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheid- Regime in Südafrika war er 27 Jahre im Gefängnis. 1990 wurde er freigelassen und handelte mit seinen Gegnern den friedlichen Übergang zur Demokratie aus. Mandela gilt als Wegbereiter der Versöhnung zwischen Schwarzen und Weißen in seinem Heimatland. 1994 wurde er zum ersten schwarzen Präsidenten gewählt. 1999 gab er das höchste Staatsamt ab.
Obama reist am Freitag nach Südafrika
Die Sorge um den Freiheitshelden überschattet auch den geplanten Besuch von US-Präsiden Barack Obama, der am Freitag in Südafrika erwartet wird. Präsidentensprecher Jay Carner sagte am Montag (Ortszeit) in Washington, Obama freue sich weiter auf den Südafrikabesuch, um die bereits starke Partnerschaft zu dem Land weiter auszubauen. Obama betrachte Mandela seit langem als einen seiner persönlichen Helden: "Wir alle sind in unseren Gedanken und Gebeten bei der Familie Mandelas."
###mehr-links###Der Sprecher des Weißen Hauses fügte hinzu, er wolle nicht spekulieren, ob Mandelas Zustand Auswirkungen auf die Reisepläne von Barack und Michelle Obama haben könnte. Zuma hatte am Montag erklärt: "Der Besuch findet statt, auch wenn es Mandela nicht gut geht." Außenministerin Maite Nkoana-Mashabane stellte am Dienstag klar, dass Obama Mandela nicht besuchen werde, auch wenn er ihn gern gesehen hätte. Zu Obamas Besuch haben Gewerkschaften und Studentenverbände zu Großdemonstrationen aufgerufen. Sie wollen damit gegen die ungleiche Verteilung von Macht und Wohlstand protestieren. Obama besucht neben Südafrika zwei weitere Länder in Afrika. Erste Station ist der Senegal, die letzte Tansania.