"Wir kommen nicht vom Fleck, wenn die Zielgruppe 'Alle' heißt", sagte der Kommunikationsexperte bei den Evangelischen Medientagen am Mittwoch in Kassel.
Harden appellierte, mehr Innovationsbereitschaft zu zeigen und dafür auf weniger Erfolgreiches zu verzichten. In vielen evangelischen Medien werde mit Leidenschaft die Produktion von Inhalten betrieben, aber weniger Augenmerk auf das Interesse der Nutzer gelegt. Ein lustvoller Medienkonsum stehe nicht im Widerspruch zur Ernsthaftigkeit der medialen Botschaft.
Der hannoversche Kommunikationswissenschaftler verwies auf erfolgreiche Modelle, um näher an Zielgruppen zu kommen, etwa Doku-Comics und neue Zeitschriftenformate. Damit ließen sich auch jüngere Menschen für Printmedien begeistern. In der evangelischen Publizistik dagegen gebe es kein Angebot für Jugendliche nach der Konfirmation.
Der Vorsitzende des Evangelischen Medienverbands in Deutschland, Wolfgang Riewe, hob hervor, dass die evangelischen Verlage inzwischen wesentlich stärker zusammenarbeiten würden als in der Vergangenheit. "Die Zeiten, in denen man sich als Konkurrenten sah und nicht als Mitbewerber und Partner, sind vorbei", sagte Riewe. Er kündigte an, dass 2015 in Berlin erstmals ökumenische Medientage gemeinsam mit den katholischen Verlagen geplant seien.