Die sozialen Systeme zwängen Mediziner aber dazu, junge Flüchtlinge zu diskriminieren, erklärte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Wolfram Hartmann, am Dienstag in Köln.
###mehr-artikel### Denn nach dem Asylbewerberleistungsgesetz würden nur Kosten für die Behandlung akuter Krankheiten und von Schmerzzuständen erstattet. Doch müssten auch minderjährige Flüchtlinge Zugang zu allen Gesundheitsleistungen entsprechend dem Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen erhalten.
Zudem sprachen sich die Mediziner gegen eine Überstellung von Flüchtlingskindern in sogenannte Erstaufnahmeländer aus. Dort drohten den Minderjährigen häufig Obdachlosigkeit und Hunger, erklärten die Ärzte. Medizinische Versorgung existiere kaum.
###mehr-links### Außerdem sollten Kinder, etwa im Rahmen von Abschiebungen, nicht von den Eltern getrennt werden. Und entgegen anderslautender Beschlüsse mehrerer Ärztetage geschehe die Altersbestimmung von Kindern und Jugendlichen häufig noch durch radiologische Verfahren. Die Ärzte sprachen sich gegen das sogenannte Zwangsröntgen aus.