Den Konzilsvätern sei es um Vereinfachung und Straffung einzelner Riten, um eine überfällige Entschlackung gegangen, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Samstag auf dem Eucharistischen Kongress in Köln. Hauptanliegen sei aber gewesen, Jesus Christus so zu den Menschen zu bringen, dass er bei diesen wirklich ankommen kann. Zollitsch äußerte sich auf einer Festveranstaltung zum 50. Jahrestag zur Verabschiedung der Liturgiekonstitution.
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Der Sendungsauftrag der Kirche gelte auch dort, wo Menschen sich vom christlichen Glauben entfernt hätten oder die Prägekraft des Christentums auf die Kultur und das Alltagsleben nachlasse, sagte Zollitsch. Den katholischen Glauben in die Welt von heute zu verkünden, sei auch Leitthema des Dialogprozesses in der katholischen Kirche.
Keine kleine Herde der Gerechten
Die Kirche dürfe nicht von der kleinen Herde der Gerechten träumen, sondern sich auch den Menschen an "äußersten Rändern" zuwenden, sagte der Freiburger Erzbischof. Der Gottesdienst sei nicht Rückzug in eine "weltlose Innerlichkeit", sondern der Ort, der die Kirche stärke für ihren Auftrag für die ganze Welt.
An dem Eucharistischen Kongress der katholischen Kirche in Köln nehmen zehntausende Gläubige teil. Das Großereignis wird von der Deutschen Bischofskonferenz veranstaltet und vom Erzbistum Köln ausgerichtet. Der Kongress soll nach dem Willen der Veranstalter zur Glaubensvertiefung beitragen. Die Eucharistie - nach katholischer Lehre die reale Gegenwart Jesu Christi in der Gestalt von Brot und Wein im Gottesdienst - ist neben der Taufe das zentrale Sakrament der katholischen Kirche und wird daher besonders verehrt. Evangelisches Gegenstück ist die Abendmahlsfeier.