Größter Hilfsappell der UN-Geschichte für Syrien

Größter Hilfsappell der UN-Geschichte für Syrien
Die Vereinten Nationen haben den größten Hilfsappell ihrer Geschichte für die Millionen Opfer des Bürgerkriegs in Syrien veröffentlicht. Insgesamt brauchen die UN und ihre Partnerorganisationen mehr als fünf Milliarden US-Dollar an Hilfsgeldern bis zum Ende des Jahres, erklärte die Hilfskoordinatorin Valerie Amos am Freitag in Genf.

"Falls wir das Geld nicht erhalten, dann werden noch mehr Menschen sterben", betonte Amos. Alle Regierungen seien in der Pflicht, den Opfern des Syrien-Konflikts zumindest finanziell beizustehen. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Antonio Guterres, betonte, Syrien sei die "gefährlichste Krise" seit dem Ende des Kalten Krieges vor fast 25 Jahren.

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Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR, dem Guterres vorsteht, und seine Partnerorganisationen brauchen rund drei Milliarden US-Dollar. Mit dem Geld will man die mehr als 1,6 Millionen syrischen Flüchtlinge im Libanon, in Jordanien, der Türkei, dem Irak und Nordafrika helfen. Lebensmittel, Unterkünfte, Medizin, Kleider und andere Gebrauchsgegenstände müssen angeschafft werden.

Zudem bat Guterres um rund 800 Millionen US-Dollar für die Regierungen des Libanons und Jordaniens. Beide Länder beherbergen Hunderttausende syrische Flüchtlinge und können die Versorgung der Gäste nicht gewährleisten.

Für die notleidenden Menschen innerhalb Syriens brauchen die UN und ihre Partner rund 1,4 Milliarden US-Dollar bis zum Ende des Jahres. Inzwischen sind nach Angaben der Nothilfekoordinatorin Amos rund 6,8 Millionen Syrer in unterschiedlicher Weise auf humanitäre Unterstützung angewiesen. So brauchen vier Millionen Männer, Frauen und Kinder Lebensmittel, mehrere Hunderttausend Mädchen und Jungen sind auf psychologische Betreuung angewiesen, um die traumatischen Erlebnisse des Konflikts zu verarbeiten.

Nothilfekoordinatorin Amos befürchtet jedoch, dass bis zum Ende des Jahres rund zehn Millionen Syrer auf humanitäre Hilfe angewiesen sein werden. Das wäre fast die Hälfte der Bevölkerung. Syriens Präsident Baschar al-Assad versuchte im März 2011 einen Volksaufstand mit Gewalt zu ersticken. Die Konfrontation mit der Opposition eskalierte zu dem blutigsten Konflikt der vergangenen Jahre. Nach Schätzungen starben mehr als 90.000 Menschen.