Wie die EKD am Samstag mitteilte, wird der Theologe Felmberg im gegenseitigen Einvernehmen in den Wartestand versetzt. Der Rat der EKD habe zugleich beschlossen, das Disziplinarverfahren zu Felmbergs Lebensführung einzustellen. Seit März ermittelten Kirchenjuristen wegen des Vorwurfs, Felmberg habe Affären zu Mitarbeiterinnen der Kirche unterhalten. Nach dem Pfarrdienstgesetz der EKD gelten für Pfarrer in Ehe und Familie besondere Verpflichtungen zur christlichen Lebensführung.
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Der Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider erklärte nach der Ratssitzung: "Die EKD bleibt Bernhard Felmberg mit Dank für seine großen Verdienste in Berlin und Brüssel verbunden." Nun solle der 47-jährige Theologe ihm angemessene neue Aufgaben im Raum der evangelischen Kirche übernehmen, fügte Schneider hinzu. Die kommissarische Leitung der Dienststellen des Bevollmächtigten in Berlin und Brüssel liege bei Felmbergs bisherigem Stellvertreter, Stephan Iro. Ein Verfahren zur Neubesetzung der Position sei eingeleitet.
Amt ruht seit Mitte April
Felmberg ließ bereits seit Mitte April sein Amt ruhen. Er war seit 2009 Bevollmächtigter des Rates der EKD beim Bund und der Europäischen Union und damit der Chef-Lobbyist bei Regierung und Parlament für die rund 24 Millionen deutschen Protestanten. Zuvor war er Ausbildungsdezernent der Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und davor Bundesgeschäftsführer des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU.
Der kommissarische Leiter der Dienststellen des Bevollmächtigten, Stephan Iro, ist promovierter Jurist. Er hatte im September 2012 die Tätigkeit in der Berliner EKD-Vertretung am Gendarmenmarkt aufgenommen. Er war zuvor unter anderem im Bundeskanzleramt und im Auswärtigen Amt tätig.