Bischof Dröge fordert Kirchengemeinden zum Wandel auf

Bischof Dröge fordert Kirchengemeinden zum Wandel auf
Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge hat Kirchengemeinden dazu aufgerufen, nicht länger an Strukturen und Mustern festzuhalten, die nicht mehr zukunftsfähig sind.

"Wir wollen eine Kirche für das Volk bleiben, auch wenn wir weniger werden", sagte der Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Rande der "Land-Kirchen-Konferenz" im niedersächsischen Northeim. Bei der Konferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) diskutieren seit Dienstag Pastoren und leitende Theologen über die Veränderungen in ländlichen Regionen.

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Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sei mit 1.600 Dorfkirchen eine "steinreiche" Kirche, sagte Dröge. Viele baufällige Kirchen hätten seit der Wiedervereinigung Deutschlands Mithilfe von Fördervereinen und öffentlichen Geldern gerettet werden können. "Das Modell einer gemeinsamen kirchlichen und kommunalen, beziehungsweise kulturellen Nutzung unserer Gebäude, das an vielen Stellen gepflegt wird, finde ich zukunftsweisend", sagte der Bischof.

Besonders ländliche Regionen wie die Uckermark seien vom demografischen Wandel betroffen. Dort gebe es zahlreiche Gemeinden mit weniger als 50 Mitgliedern. "Dies ist auf Dauer kein haltbarer Zustand", kritisierte Dröge. Eine Lösung dafür sei die Vernetzung mit anderen Gemeinden, Kommunen und lokalen Kulturträgern und Fördervereinen.

Die Land-Kirchen-Konferenz ist Teil des Reformprozesses "Kirche im Aufbruch" innerhalb der EKD. Sie steht unter dem Motto "Abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit". Zu den Referenten gehören neben Dröge, der ehemalige bayrische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) und die Professorin für Praktische Theologie, Uta Pohl-Patalong.