Die Situation der Menschen sei erbärmlich und gleiche einer "menschlichen Tragödie", sagte Steinmeier am Donnerstag im DeutschlandRadio Kultur. Der ehemalige Außenminister appellierte zum einen an die Staatengemeinschaft mehr finanzielle Hilfen zu leisten. Zum anderen rief er die großen deutschen Hilfsorganisationen zu Spendenaktionen auf.
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Steinmeier hält sich im Zuge einer Nahostreise derzeit in Jordanien auf. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat das Land bisher rund 500.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Insgesamt sind bisher mehr als 1,6 Millionen Menschen aus Syrien geflohen. Besondere Sorge bereiten dem SPD-Politiker die hygienischen Bedingungen und die Trinkwasserversorgung in den Flüchtlingslagern.
Dass die Bundesregierung zugesagt hat, 5000 Flüchtlinge aufzunehmen, bezeichnete Steinmeier als "nicht ausreichend". Er kritisierte zudem, dass immer noch ungeklärt sei, nach welchen Kriterien diese Menschen ausgewählt werden sollten. Laut Steinmeier werde diese Frage von der Bundesregierung "immer wieder hin und her gewälzt".
Waffenlieferungen nach Syrien erteilte Steinmeier eine Absage. "Es gibt viel Mangel in der Region, aber keinen Mangel an Waffen", sagte der ehemalige Außenminister. Steinmeier reagierte damit auf die Debatte um mögliche Lieferungen der EU-Staaten an die syrische Opposition.