Jugendzentren böten Kindern und Jugendlichen viele Mitwirkungsmöglichkeiten, die aber noch ausgeweitet werden könnten, sagte die Mitarbeiterin des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die jungen Besucher könnten sich am einfachsten einbringen über das direkte Gespräch mit Mitarbeitern des Jugendzentrums, mit Vollversammlungen oder auch mit Pinnwänden, an die sie ihre Ideen heften. "Das ist eine Grundform von Demokratie: Ich sammle mich, werde mir meiner Interessen bewusst und bringe sie dann vor", sagte Gadow.
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Das DJI befragte für eine Studie 1.700 Jugendzentren in Deutschland unter anderem über Mitwirkungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. "Unsere Ergebnisse belegen, dass die Jugendzentren auf einem guten Weg sind, wenn es um Aktivitäten geht, die die Jugendlichen direkt betreffen." Besonders bei den Aktivitäten, der Gestaltung der Räume und bei der Anschaffung von Kickern oder Billardtischen ließen Jugendzentren ihre Besucher gerne mitentscheiden.
"Das heißt aber nicht, dass alles super ist bei der Partizipation", betonte Gadow. Bei der Neuanstellung von Pädagogen und auch beim Erteilen von Hausverboten könnten Jugendliche nur selten mitbestimmen. "Da schwanken die Einrichtungen zwischen pädagogischem Anspruch und Ansprüchen von außen, zum Beispiel denen von Trägern", sagte die Erziehungswissenschaftlerin. Ihrer Ansicht nach sollte die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in diesen Bereichen ausgebaut werden.
Partizipation der Kinder- und Jugendlichen gehört nach Gadows Worten zu den Kernaufgaben offener Kinder- und Jugendarbeit in Jugendzentren. "Das ist keine Extra-Aufgabe, sondern ein essenzieller Bestandteil." Die jungen Besucher der Einrichtungen könnten davon für ihr weiteres Leben viel mitnehmen: Sie lernten, Verantwortung zu übernehmen, sich in Gruppen zu integrieren und könnten sich im Organisieren von Veranstaltungen üben. "Beteiligung bildet", betonte Gadow.
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