Eisenach würdigt Wagner zum 200. Geburtstag mit zwei Ausstellungen

Eisenach würdigt Wagner zum 200. Geburtstag mit zwei Ausstellungen
Wenige Tage vor dem 200. Geburtstag von Richard Wagner (1813-1883) sind in Eisenach zwei Sonderausstellungen zur Bedeutung der Wartburgstadt für das Werk des Komponisten eröffnet worden.

Auf der Wartburg werden unter dem Titel "Wie der Tannhäuser zum Sängerkrieg kam" seit Samstag verschiedene Bausteine für Wagners Gesamtkunstwerk vorgestellt. Die als "Wartburgkrieg" betitelte Dichtung vom Wettstreit berühmter Sänger am mittelalterlichen Hof des Thüringer Landgrafen Hermann erlangte mit der Oper "Tannhäuser" große Popularität.

Die Ausstellung "Wagneriana in Eisenach" im Stadtschloss, die ebenfalls am Samstag eröffnet wurde, zeigt eine Auswahl von rund 100 Motiven des Eisenacher Fotografen Werner Weirich, die dieser von 1930 bis 1944 als Bühnenfotograf bei den Bayreuther Festspielen aufnahm. Der bisher noch ungehobene Schatz von über 800 Bühnen-, Szenen- und Künstlerfotos gehört seit Ende der 50er Jahre zur Wagner-Sammlung in der Eisenacher Reuter-Villa. Ergänzend werden über 80 Objekte aus Privatsammlungen gezeigt, darunter eine Eintrittskarte zu den ersten Bayreuther Festspielen von 1876 und das restaurierte Tafelklavier, an dem der junge Wagner in Leipzig unterrichtet wurde.

Kultusminister: Nachhaltiger Impuls für Thüringer Kulturlandschaft

Für beide Ausstellungen stellte der Freistaat Thüringen Sondermittel in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung. Das Wagner-Jubiläum 2013 gebe Thüringens Kulturlandschaft "einen nachhaltigen Impuls", betonte Kultusminister Christoph Matschie (SPD). Richard Wagner könne an zahlreichen authentischen Orten hautnah erlebt werden. Die Wartburg als Schauplatz seiner "Tannhäuser"-Oper sei nur einer dieser Orte. Auch das Deutsche Nationaltheater in Weimar, wo 1850 die Uraufführung des "Lohengrin" stattfand, sei im Wagner-Jahr ein Publikumsmagnet. Die Schau auf der Wartburg ist bis zum 31. März, die  im Stadtschloss bis zum 3. November zu sehen.

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Die enge Beziehung Wagners zu Eisenach und zur Wartburg geht auf ein erstes Kennenlernen der Region im April 1842 zurück. Der Anblick der Burg bei einer Reise von Paris nach Dresden soll den Musiker nachhaltig angeregt haben, die Landschaft der Hörselberge bei Eisenach als wirkungsvolle Szenerie in seine Tannhäuser-Oper einzubeziehen. Zu den wiederholten Besuchen in Eisenach und auf der Burg gehörte im Mai 1849 auf der Flucht aus Dresden ein Treffen mit Großfürstin Maria Pawlowna von Sachsen-Weimar und Eisenach, an dem auch Franz Liszt teilnahm.

Die Ausstellung auf der Wartburg kann täglich von 8.30 bis 17 Uhr besichtigt werden, zwischen November und März bis 15.30 Uhr. Die Schau im Stadtschloss ist bis 3. November dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen.