Nach seiner Ankunft am Donnerstagnachmittag wurde der 86-Jährige Vatikanangaben zufolge in seinem künftigen Wohnsitz im ehemaligen Kloster "Mater Ecclesiae" von seinem Nachfolger Papst Franziskus "mit großer brüderlicher Herzlichkeit" empfangen. Das ehemalige und das derzeitige Kirchenoberhaupt sprachen demnach anschließend in der Klosterkapelle ein gemeinsames Gebet.
Bei seiner Rückkehr von der Sommerresidenz in Castel Gandolfo bei Rom in den Vatikan wurde der emeritierte Papst am Hubschrauberlandeplatz zunächst von drei Kurienbischöfen sowie von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, dem Dekan des Kardinalskollegs, Angelo Sodano, und dem Präsidenten des Governatorats der Vatikanstadt, Kardinal Giuseppe Bertello, begrüßt.
Benedikt wird in dem während der vergangenen Monate umgebauten Kloster mit seinem Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein und vier Laienschwestern wohnen, die ihm seit Jahren den Haushalt besorgen. Als Präfekt des Päpstlichen Hauses ist Gänswein überdies für Termine mit Benedikts Nachfolger Franziskus verantwortlich. Nach seinem Rücktritt vom 28. Februar hatte Benedikt sich in die päpstliche Sommerresidenz in Castel Gandolfo bei Rom zurückgezogen.
Benedikt XVI. sei froh, in den Vatikan zurückzukehren und damit das Provisorium seines Aufenthalts in Castel Gandolfo zu beenden, erklärte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi im Sender Radio Vatikan. Der ehemalige Papst sei vom Alter geschwächt, habe jedoch "keine besondere Krankheit". Auf Fernsehaufnahmen von dem Treffen mit seinem Nachfolger Franziskus hatte Benedikt einen stark angeschlagenen Eindruck erweckt. Dies hatte zu Spekulationen über seinen Gesundheitszustand geführt.