"Bevor wir darüber eine endlose Debatte führen, wäre es mir lieber, wir fänden eine abschließende Lösung", sagte Rekowski dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochsausgabe). Die Initiative müsse aber von der Politik kommen. Das Grundgesetz sieht eine Neuregelung der Staatsleistungen für die beiden großen Kirchen, die jährlich mehrere hundert Millionen Euro ausmachen, ausdrücklich vor.
Rekowski verteidigte zugleich die Einziehung der Kirchensteuer durch die Finanzämter. Er verstehe die Debatte nicht, die derzeit darüber geführt wird. "Das Einziehen der Kirchensteuer durch die Finanzämter ist eine Dienstleistung, für die wir bezahlen, und zwar durchaus kostendeckend", unterstrich der Präses. "Müssten wir es selbst tun, würde es teurer, zugegeben, weil wir eine eigene neue Infrastruktur bräuchten. Aber mit unserem Beitrag refinanzieren wir vermutlich einen Teil der Fixkosten der staatlichen Finanzverwaltung."
Die staatliche Mitfinanzierung kirchlicher Wohlfahrtsangebote liege im öffentlichen Interesse, betonte der Präses, der an der Spitze von mehr als 2,7 Millionen evangelischen Christen steht. "Die Kirchen erfüllen hier Aufgaben für das Gemeinwesen - genau wie das Rote Kreuz oder die Arbeiterwohlfahrt."