Eröffnet wurde der Denkmaltag am Vormittag mit einem zentralen Festakt vor der historischen Fassade des Bremer Rathauses, das seit 2004 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Dabei betonte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), Denkmalschutz sei auch ein Wirtschaftsfaktor und eine Investition in die Zukunft.
Identität und Heimat
Denkmäler machten die Städte unverwechselbar, sagte Neumann. "Sie stiften Identität und vermitteln Heimat." Der Bund habe 2007 sein Engagement zum Erhalt des kulturellen Erbes mit einem Sonderinvestitionsprogramm von 400 Millionen Euro verstärkt. Länder, Kommunen und Förderer verdoppelten diese Gelder oft. Das Geld komme zwar in erster Linie national bedeutenden Bauten, Gärten und Ensembles zugute, werde vermehrt aber auch für "Leuchttürme unserer Kultur" in den Bundesländern ausgegeben.
Die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Rosemarie Wilcken, betonte, dass in diesem Jahr mehr Denkmäler geöffnet waren als jemals zuvor. Die Zahl der Besucher sei im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. Mit "Holz" habe die Aktion schwerpunktmäßig den vermutlich ältesten Baustoff der Menschheitsgeschichte in den Mittelpunkt gestellt, sagte sie bei der Eröffnung.
Historische Schiffsmodelle
Die Besucher konnten sich etwa über Holzkonstruktionen von Fachwerkhäusern, Wind- und Wassermühlen oder über kostbare Holztäfelungen von Kirchen und Schlössern informieren. Im gotischen Bremer Rathaus, 1405 bis 1408 erbaut, waren historische Schiffsmodelle und eine reiche Holzausstattung zu entdecken. In Clausthal-Zellerfeld im Harz öffnete Deutschlands größte Holzkirche, die evangelische "Marktkirche zum Heiligen Geist". Auf der Nordseeinsel Baltrum konnte das historische Pfahlschutzwerk am Hafen besichtigt werden.
Der Denkmaltag ist der deutsche Beitrag zu den "European Hermitage Days", an dem 50 Länder in Europa ihr historisches Architekturerbe öffnen. Er wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Bonn koordiniert, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht. Im vergangenen Jahr wurden dazu bundesweit rund 4,5 Millionen Besucher gezählt. Die Stiftung hat nach eigenen Angaben seit 1985 mit rund 480 Millionen Euro die Restaurierung von mehr als 4.000 Denkmälern unterstützt.