Filmkritik der Woche: "G.I. Joe 3D - Die Abrechnung"

dpa/Paramount Pictures
Dwayne Johnson (l) als Roadblock und Bruce Willis (M) als Colton in einer Szene des Kinofilms "G.I. Joe 2: Die Abrechnung".
Filmkritik der Woche: "G.I. Joe 3D - Die Abrechnung"
Die aus der Hüfte schießen: Von der Actionfigur zum Filmhelden: "G.I. Joe 3D - Die Abrechnung" ist der zweite Teil einer Serie um eine US-Eliteeinheit, die tolle Taten vollbringt. Dieses Mal sind Channing Tatum, Dwayne "The Rock" Johnson und Bruce Willis verpflichtet worden.
27.03.2013
epd
Patrick Wagner

In "G.I. Joe 3D - Die Abrechnung" wird die hochgerüstete, stets angriffsbereite Elite-Einheit G.I. Joe vom amerikanischen Präsidenten beauftragt, in den Nahen Osten zu fliegen, um eine Atombombe zurück in die USA zu bringen. Nach erfolgreich ausgeführtem Auftrag werden sie angegriffen und größtenteils ausgelöscht. Überlebt haben nur Anführer Roadblock - der sich seinen Spitznamen durch seine breite Statur verdient hat -, Flint und Lady Jaye.

In der Wüste verloren kämpfen sie sich zurück nach Amerika, um herauszufinden, wer hinter diesem Attentat steckt. Ihr einziger Vertrauter in der Heimat ist der pensionierte General Joe Colton (Bruce Willis). Es zeigt sich, dass es um mehr gehen wird als die Rache für gefallene Kameraden und Freunde. Es bahnt sich ein globaler Atomkrieg an, durch den die terroristische Geheimorganisation Cobra die Weltherrschaft übernehmen will.

Auf der verzweifelten Suche nach Stoffen hat die Filmindustrie in den letzten Jahren den Spielzeugmarkt geplündert. So wurden von der Firma Hasbro neben G.I. Joe auch die Transformers - Auto-Roboter-Fusionen aus den 80er Jahren - und das klassische Spiel "Schiffe versenken" auf die Leinwand gehievt. Während die "Transformers" und "Joe" in Serie gegangen sind, ging die Rechnung mit "Battleship" nicht auf - vielleicht, weil "Schiffe versenken" sowieso nur funktioniert, wenn man wirklich gar nichts Besseres zu tun hat, in der Schule zum Beispiel.

Beim G.I. Joe-Team handelt es sich um eine Serie von schwer bewaffneten Actionfiguren, die in nahezu jedem amerikanischen Kinderzimmer zu finden sind. Hasbro hatte den Originalfilm in Zusammenarbeit mit Paramount 2009 ins Kino gebracht - er spielte 300 Millionen Dollar ein.

Bereits in "G.I. Joe - Geheimakte Cobra" hatte sich angedeutet, dass ein Blender im Weißen Haus sitzen könnte, und die Fortsetzung entfaltet diese Idee. Interessantere politische Implikationen wird man hier freilich nicht erwarten können, und natürlich ist der Konflikt um die atomare Abrüstung der Nationen nur der Trick, der es erlaubt, eine gigantische, weltumspannende Bedrohung zu inszenieren. Auch Psychologie, Figurenbeziehungen oder gar Liebesinteressen drängeln sich nicht störend ins Bild.

Das Gehirn darf auf Sparmodus laufen

Dieser Film zeichnet sich eindeutig durch reinen Schauwert aus: Spezialeffekte, gekoppelt mit der aktuellen 3D-Technik, Kampfszenen mit an Drahtseilen schwingenden Ninjas zwischen Berggipfeln, Muskelberg Dwayne "The Rock" Johnson mit ratterndem Maschinengewehr auf Hüfthöhe oder Adrianne Palicki, die gekonnt die Waffen einer Frau einsetzt, um den Präsidenten zu entlarven. Bruce Willis ist Garant für actionreiches Kino, zeigt hier jedoch eine trockene und streckenweise fast zu routinierte Herangehensweise.

Dass Regisseur Jon M. Chu die beeindruckenden Kampfszenen so gut choreographieren konnte, verdankt er sicherlich seinen Erfahrungen bei den Tanzfilmen der "Step Up"-Reihe. Entstanden ist ein technisch anspruchsvoller Actionknüller - und wenn der richtig aufdreht, darf das Gehirn im Sparmodus laufen.

Regie: Jon M. Chu. Buch: Rhett Reese, Paul Wernick. Mit: Channing Tatum, Dwayne Johnson, Bruice Willis, Adrianne Palicki, D. J. Cotrona. Länge: 110 Min.