Mahnwache für getöteten Streitschlichter

Teilnehmer der Mahnwache mit Kerzen
Foto: dpa/Ingo Wagner
Rund eintausend Menschen nahmen an der Mahnwache für den vor zwei Wochen an der Bushaltestelle vor dem Bahnhof von Kirchweyhe (Niedersachsen) zu Tode geprügelten Daniel S. teil.
Mahnwache für getöteten Streitschlichter
In Kirchweyhe bei Bremen haben am Samstag erneut knapp 1.000 Menschen mit einer Mahnwache ihre Trauer über den gewaltsamen Tod des 25-jährigen Streitschlichters Daniel S. zum Ausdruck gebracht. Sie wollten damit zugleich ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen.

Das Verwaltungsgericht Hannover hatte am Freitag einer Klage des bekannten Neonazis Christian Worch für die Partei "Die Rechte" stattgegeben, die zeitgleich zur Mahnwache eine Demonstration vor dem Rathaus angemeldet hatten. Starke Polizeikräfte hielten beide Gruppen voneinander getrennt.

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Daniel S. wollte vor anderthalb Wochen am Bahnhof des Ortes einen Streit schlichten und wurde dabei zusammengeschlagen. Der junge Mann starb in einem Bremer Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Der mutmaßliche Haupttäter, ein 20-jähriger Jugendlicher türkischer Abstammung, sitzt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Mordverdacht. In "stillen Mahnwachen" hatten bereits am vergangenen Wochenende mehr als 1.500 Menschen an Daniel S. erinnert.

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Der Pastor Albert Gerling-Jacobi kritisierte den Aufmarsch von Neonazis in dem Ort: "Daniels Tod wird missbraucht, um unsere Demokratie zu untergraben und um Hass zu sähen, zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe." Landrat Cord Bockhop (CDU) würdigte den getöteten Streitschlichter als Vorbild. Darum habe er es "nicht verdient, vor den Karren von Extremisten gespannt zu werden - weder von rechts noch von links".

Deutlich gekennzeichnete Konfliktmanager suchten mit den Demonstrierenden das Gespräch. Im weiten Umkreis um den Ort kontrollierte die Polizei verdächtige Personen nach Waffen. Nach Angaben der Polizei verlief am Nachmittag die Kundgebung und der Demonstrationszug der etwa 80 Neonazis ruhig.