Frauen verdienen ein Fünftel weniger als Männer

Frauen verdienen ein Fünftel weniger als Männer
In Deutschland haben Frauen weiterhin weniger Einkommen und schlechtere Arbeitsbedingungen als Männer.

Wie die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am Montag in Düsseldorf mitteilte, liegt der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Frauen bei gleicher Arbeitszeit rund 21 Prozent unter dem ihrer männlichen Kollegen. Bei jüngeren Frauen zwischen 25 und 30 Jahren betrage der Abstand 15 Prozent, in der Altersgruppe zwischen 51 und 55 Jahren seien es sogar 25 Prozent, hieß es. Nur in wenigen Berufen liegt das Einkommen der Frauen nach Angaben des Frauenlohnspiegels über dem der Männer. So verdienten Informatikerinnen fünf Prozent mehr als ihre Kollegen. Ansonsten lasse sich der Einkommensrückstand von Frauen über die große Mehrzahl der Berufe beobachten: Zahntechnikerinnen erhalten 31 Prozent weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen, 28 Prozent sind es bei Versicherungskauffrauen, über neun Prozent bei Juristinnen und drei Prozent bei den Technischen Zeichnerinnen. 

Basis der Analysen des Frauenlohnspiegels ist ein Online-Fragebogen auf der Website www.frauenlohnspiegel.de. Im vergangenen Jahr füllten den Angaben zufolge 16.000 Menschen den Bogen aus, darunter gut 5.600 Frauen. Die Ergebnisse deckten sich den Angaben zufolge mit der amtlichen Verdienststatistik.

Das Nachsehen haben Frauen nicht nur beim Gehalt, sondern auch bei den Sonderzahlungen: Während fast 57 Prozent der Männer nach eigenen Angaben eine Sonderzahlung in Form eines Weihnachtsgeldes erhalten, sind es bei den Frauen nur zu rund 52 Prozent. Männer bekommen zu gut 50 Prozent ein Urlaubsgeld, Frauen dagegen nur zu 39 Prozent. Männer sind zu 21 Prozent am Gewinn beteiligt, Frauen dagegen nur zu elf Prozent. Während Männer mit Hochschulabschluss zu 43 Prozent eine Führungsposition bekleiden, sind es bei Frauen 28 Prozent. Weitere Nachteile gibt es bei Weiterbildung und Beförderung.