Studie: Frauen schaffen kaum den Wechsel aus einem Minijob

Studie: Frauen schaffen kaum den Wechsel aus einem Minijob
Die meisten Frauen, die nur einen oder mehrere Minijobs haben, kommen aus dieser Erwerbsform nicht mehr heraus.

Eine neue Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zeigt, dass ein Wechsel in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umso unwahrscheinlicher wird, je länger der Minijob währt, wie die "Süddeutsche Zeitung" (Montagsausgabe) berichtet. Die Studie sei vom Ministerium auf dessen Homepage "unbemerkt von einem breiteren Publikum" bereits veröffentlicht worden.

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Laut der Untersuchung sind Frauen, bei denen ihr Minijob keine zusätzliche Nebenbeschäftigung ist, im Durchschnitt bereits sechs Jahre und sieben Monate geringfügig beschäftigt, bei Verheirateten sind es sogar sieben Jahre und einen Monat. Nur 14 Prozent der Frauen, die früher einen Minijob als Hauptbeschäftigung ausübten, hätten heute eine Vollzeitstelle, 26 Prozent eine Teilzeitstelle mit mindestens 20 Stunden pro Woche. Mehr als die Hälfte der früheren Minijobber sei nicht mehr am Arbeitsmarkt tätig.

Dies belege, dass Minijobs - anders als von den rot-grünen Arbeitsmarktreformern gewollt - "nicht als Brücke in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wirken", heißt es in der Studie. Minijobs als Haupterwerb seien im Effekt "ein Programm zur Erzeugung lebenslanger ökonomischer Ohnmacht und Abhängigkeit von Frauen".

"Erhebliche Risiken im Lebenslauf"

Autor der Analyse ist der Zeitung zufolge Carsten Wippermann vom Delta-Institut für Sozial- und Ökologieforschung. Seine Studie beruht auf einer Befragung von mehr als 2.000 Frauen. Etwa die Hälfte von ihnen hat einen Minijob, die andere Hälfte übte früher einen aus.

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Aus der Studie geht hervor, dass gut 60 Prozent der geringfügig beschäftigten Frauen ausschließlich einen Minijob haben. 84 Prozent von ihnen sind verheiratet. Für diese Ehefrauen sei der Minijob "mit erheblichen Risiken im Lebenslauf verbunden", schreibt Wippermann. Auf den ersten Blick erscheine ihnen so eine Stelle wegen ihrer Flexibilität und des steuerfreien Verdiensts attraktiv. Die Minijobs hätten auf Dauer aber ein negatives Image. Obwohl die allermeisten eine berufliche Ausbildung vorweisen können, würden solche Frauen nicht mehr als qualifizierte Fachkraft gelten.