"Städte sind Laboratorien der gesellschaftlichen Veränderung", sagte die frühere Frankfurter Oberbürgermeisterin am Freitag bei einer Fachtagung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Wesseling. Die Ballungszentren profitierten von der Vielfalt der Menschen und ihrer Kreativität.
Die multikulturelle Vielfalt in den Städten sei auch spannungsgeladen, räumte Roth ein. Solange dies in geregelten Bahnen verlaufe und kreative Potenziale freisetze, sei dies jedoch normal. "99 Prozent der großen Städte sagen ja zur Zuwanderung", sagte sie. Von den Mittelstädten seien etwa zwei Drittel für die Einwanderung.
Integration über Religion
Die CDU-Politikerin warb außerdem für mehr Gelassenheit der Mehrheitsgesellschaft bei der Integration von Zuwanderern. Nicht nur die neu Hinzugekommenen müssten sich anstrengen. Auch die Mehrheit müsse sich Mühe geben, die vielen anderen Kulturen kennenzulernen und zu verstehen. Erst danach könne die nötige Toleranz entstehen.
Die einstige Präsidentin des Deutschen Städtetages hob zudem die Bedeutung der Religion für das Zusammenleben hervor. Integration habe immer auch über die Religion stattgefunden, weil der Glaube zum Kernbestand des individuellen Lebens zähle. Sie warb dafür, die Freitagspredigten in den Moscheen nicht nur in der Herkunftssprache muslimischer Zuwanderer abzuhalten, sondern auch auf Deutsch.