Hilfswerke beklagen dramatische Not nach zwei Jahren Krieg in Syrien

Hilfswerke beklagen dramatische Not nach zwei Jahren Krieg in Syrien
Nach zwei Jahren Bürgerkrieg in Syrien ist die Lage der Bevölkerung nach Berichten von Hilfsorganisationen katastrophal.

Angesichts der anhaltenden Gewalt spitze sie sich außerdem dramatisch zu, erklärte die Diakonie-Katastrophenhilfe am Donnerstag. Vor allem die Flüchtlinge müssten unter unerträglichen Bedingungen ums Überleben kämpfen. Zum Teil seien sie in ihren Zufluchtsländern ganz auf sich selbst gestellt und dringend auf Hilfe angewiesen.

Auch in Syrien reiche die Hilfe bei weitem nicht aus und werde zudem immer wieder behindert, beklagte "Ärzte ohne Grenzen". "Dass keine politische Lösung für den Konflikt gefunden wird, kann keine Entschuldigung für ein Versagen der humanitären Reaktion sein", betonte Geschäftsführer Frank Dörner am Donnerstag in Berlin. Alle Konfliktparteien müssten ein Übereinkommen erzielen, das Hilfe im ganzen Land möglich mache.

Das Gesundheitssystem in Syrien, das vor dem Bürgerkrieg gut funktioniert habe, sei in den vergangenen zwei Jahren zusammengebrochen, berichtete die Hilfsorganisation. "Medizinische Hilfseinrichtungen werden gezielt angegriffen, Krankenhäuser werden zerstört, medizinisches Personal wird verfolgt." In den Gebieten, die von der syrischen Regierung kontrolliert werden, bekommt "Ärzte ohne Grenzen" nach eigenen Angaben keine Genehmigung für Hilfseinsätze.

Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe

Besonders schlimm stellt sich die Lage der Flüchtlinge dar. Bislang sind nach UN-Angaben schon mehr als eine Million Menschen aus Syrien geflohen, Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Die Flüchtlinge seien traumatisiert, ohne Hab und Gut und hätten Familienmitglieder in dem seit zwei Jahren andauernden Konflikt verloren, erklärten die Vereinten Nationen.

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Zum Kampf ums Überleben kämen die traumatischen Erlebnisse, unter denen Frauen oft besonders litten, unterstrich die Hilfsorganisation Oxfam mit Blick auf den Weltfrauentag am Freitag. So gebe es Berichte über Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe an Kontrollposten und anderen öffentlichen Plätzen als Form der Kriegsführung.

Seit März 2011 versucht Syriens Präsident Baschar al-Assad, einen Volksaufstand mit Waffengewalt niederzuschlagen. Bei den Kämpfen zwischen den Assad-Truppen und der bewaffneten Opposition kamen nach UN-Schätzungen bereits mehr als 70.000 Menschen ums Leben.