FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle sagte am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin", mit dem Votum der Schweizer, dass Aktionäre von börsennotierten Unternehmen die Vergütungen für das Topmanagement genehmigen müssen, würden die Eigentümerrechte gestärkt. Das sei der "richtige Weg", denn es sei nicht die Aufgabe des Staates, die Gehälter festzulegen.
Die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, sagte der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagsausgabe), auch Managergehälter bräuchten Maß und Mitte. "Mehr Transparenz im Verfahren zur Festlegung der Gehälter und mehr Verantwortung für die Gesellschafterversammlungen sind ein Weg dort hin, den wir auch als Gesetzgeber gehen könnten, ohne unangemessen in die Rechte der Unternehmenseigentümer einzugreifen", betonte die CSU-Politikerin.
Aktionäre sollen über Höhe der Vergütung entscheiden
Der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) forderte rasches Handeln. Es sei dringend nötig, dass die vorhandenen Ansätze für eine Deckelung, vor allem aber für eine Einbeziehung der Aktionäre, mit Nachdruck weiter entwickelt werden, sagte Walter-Borjans der Zeitung. Ziel müsse es sein, Topgehälter nicht nur zu veröffentlichen, sondern den Einfluss der Aktionäre auch vor Vertragsabschluss zu gewährleisten.
Die Schweizer hatten sich am Sonntag mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass Aktionäre von börsennotierten Firmen die Vergütungen für das Topmanagement genehmigen müssen. Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, hatte am Montag von einem "interessanten Vorschlag" gesprochen. Eine schnelle Regelung in Deutschland ist allerdings vorerst nicht zu erwarten. Die Bundesregierung will zunächst die Vorschläge der EU-Kommission abwarten.