Derzeit seien mehr als 850.000 Syrer aufgrund des Bürgerkriegs in die angrenzenden Länder geflohen, sagten der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung in Darmstadt und der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Freitag. Die meisten von ihnen seien Frauen und Kinder. Für in Deutschland lebende Syrer sei es aber so gut wie unmöglich, Angehörige zu sich zu holen.
Jung, Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland, und Trelle, Vorsitzender der Migrationskommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, schlugen vor, eine Aufnahme von Angehörigen auch außerhalb des regulären Familiennachzugsverfahrens im Weg eines Kontingents zu ermöglichen. Anlass des Vorstoßes ist die Feier des Weltgebetstages am Freitag, dessen Motto dem Jesuswort in der Bibel entnommen war: "Ich war fremd - ihr habt mich aufgenommen".