Insbesondere die Hilfen für Hartz-IV-Empfänger müssten institutionell gebündelt und verbessert werden, sagte Bundesagentur-Vorstand Heinrich Alt der "Frankfurter Rundschau" (Freitagsausgabe).
Seit Inkrafttreten der Hartz-Reformen sind für Arbeitslose drei unterschiedliche Einrichtungen zuständig: Arbeitsagenturen der Bundesagentur, Jobcenter, die je zur Hälfte von Kommunen und Bundesagentur getragen werden, sowie 109 rein kommunale Anlaufstellen. Diese Dreiteilung der Zuständigkeit habe sich "aus Sicht der Arbeitgeber und Arbeitnehmer als wenig überzeugend" erwiesen und sei intransparent, sagte Alt.
So fehle rein kommunalen Anlaufstellen der Überblick über den bundesweiten Arbeitsmarkt, über den die Bundesagentur verfüge. Auch Jugendliche auf der Suche nach einer Lehrstelle und Aufstocker, denen der Arbeitslohn nicht zum Leben reicht, hätten unter den zersplitterten Zuständigkeiten zu leiden und müssten sich an mehrere Stellen wenden, um Leistungen zu beziehen oder in den Arbeitsmarkt vermittelt zu werden.
Das sei "eindeutig, keine glückliche Regelung", sagte Alt. Eine bedauerliche Nebenwirkung der strikt getrennten Institutionen sei die Tendenz, Hartz-IV-Empfänger zu stigmatisieren. Die Folge sei, dass diese Menschen tatsächlich schwieriger eine neue Stelle fänden.