Zum Abschluss seiner Tagung am Mittwoch in Kolympari auf Kreta rief der Zentralausschuss des ökumenischen Dachverbandes die internationale Gemeinschaft auf, das Unabhängigkeitsstreben des französischen Überseegebiets zu unterstützen. Die pazifische Inselgruppe ist seit 1842 unter französischem Einfluss.
In seinem Aufruf fordert der Weltkirchenrat von Frankreich, die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung der Inselgruppe zu gewährleisten. Zudem mahnt der Ökumenische Rat der Kirchen, die Betroffenen von Atomtests zu entschädigen. Frankreich hatte von 1966 bis 1996 insgesamt 188 Atombomben auf Mururoa, einem unbewohnten Atoll der Inselgruppe, gezündet.
Inselgruppe war schon einmal auf der Liste
Zu Französisch-Polynesien gehören insgesamt 118 Inseln und Atolle, die größte und bekannteste ist Tahiti. Die Inselgruppe hat den Status eines französischen Überseegebietes und ist damit nur teilweise autonom. Rund 265.000 Menschen leben in Französisch-Polynesien. Der französische Einfluss manifestiert sich besonders in der Außenpolitik, im Geldwesen sowie in der Verteidigungs- und Innenpolitik. Das Land stand bereits 1945 nach der Gründung der UN auf der Entkolonisierungs-Liste, wurde aber 1947 auf französische Initiative wieder davon entfernt.
Die Liste des UN-Komitees für Entkolonisierung umfasst derzeit 16 fremdregierte Territorien, darunter die Cayman-Inseln, die Falkland-Inseln und Gibraltar.