"In der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wird niemand wegen seiner geschlechtlichen Orientierung benachteiligt, Geschiedene werden nicht vom Dienst suspendiert", sagte Dröge am Montag in Berlin. Das müsse angesichts der aktuellen Kirchendiskussion betont werden. Gleichgeschlechtlich lebende Pfarrerinnen und Pfarrer könnten in der Landeskirche offen zu ihrem Lebensstil stehen und in Pfarrhäusern wohnen.
Mission soll Kernaufgabe bleiben
Über die Zukunft der Landeskirche mit rund 1,1 Millionen Mitgliedern in Berlin, Brandenburg und Teilen Sachsens will der Bischof einen breiten Konsultationsprozess starten. Neben notwendigen Strukturreformen- und anpassungen soll über den Inhalt diskutiert werden: "Wie kann sich Kirche auch in Zukunft gesellschaftlich engagieren, wie kann sie ihre Spiritualität stärken und der Mission als Kernaufgabe gerecht werden", sagte Dröge. Angesichts schrumpfender Gemeinden und des demografischen Wandels sollten die umstrittenen Strukturreformen vorangetrieben werden, ohne die Leute zu vergrätzen. Stärker als bisher sollen Gemeinden und Mitglieder eingebunden werden. Unter der Überschrift "Welche Kirche morgen?" hat die Landessynode "Orientierungspunkte für den Reformprozess" beschlossen, die jetzt in den Gemeinden diskutiert werden sollen.
Bei den Strukturanpassungen gehe es nicht um Stelleneinsparungen, sondern um ein regionaleres Denken, sagte Dröge. Die Landeskirche habe immer noch 180 Kirchengemeinden mit weniger als 50 Mitgliedern und 650 Gemeinden mit unter 300 Mitgliedern. Das sei auf die Dauer nicht zu halten, sagte der Bischof. Notwendig seien Fusionsmodelle, die den Gemeinden ein gewissen Maß an Selbstständigkeit ermöglichen und Modelle übergemeindlicher Zusammenarbeit. Auch das Verhältnis von Kirche und Diakonie will Dröge neu gestalten. "Die Kirche muss diakonischer und die Diakonie kirchlicher werden", sagte der Berliner Bischof.