Wie kubanische Dissidenten berichteten, konnte Sánchez ohne Probleme am Sonntag (Ortszeit) die Passkontrolle am Flughafen von Havanna passieren und ein Flugzeug nach Panama besteigen, von wo sie nach Brasilien weiterfliegen wollte. Zuvor hatte die Bloggerin angekündigt, in den nächsten drei Monaten insgesamt zehn Länder zu bereisen, darunter Deutschland. Danach will sie wieder nach Kuba zurückkehren.
Möglich wurde die Ausreise der international preisgekrönten Bloggerin durch das am 14. Januar in Kraft getretene neue Reisegesetz, das die bisher erforderliche Ausreisegenehmigung abschaffte. In den vergangenen Tagen konnten bereits weitere bekannte Oppositionelle ausreisen. Unter ihnen befinden sich Rosa Maria Payá, Tochter des im Juli tödlich verunglückten Oswaldo Payá, sowie Eliecer Avila. Anderen Dissidenten wurde hingegen in den vergangenen Wochen die Ausstellung eines Passes und damit die Reisemöglichkeit verweigert.
Per Twitterbotschaft wertete Sánchez die neuen Reisemöglichkeiten im kommunistisch regierten Kuba als Zeichen der Hoffnung. Zugleich kritisierte sie die anhaltende politische Repression. "Ich fürchte, dass die Kriminalisierung der Andersdenkenden anhalten wird", schrieb sie.