Ärztin empfiehlt Fasten als "Reset" im Leben

Ärztin empfiehlt Fasten als "Reset" im Leben
Fasten stärkt nach Expertenmeinung den Geist und hilft, sich zu erholen. "Fasten ist auch ein Reset im Leben", sagte die Vorsitzende der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung, Eva Lischka, dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Man kann mal innehalten und nachdenken: 'Was will ich eigentlich in meinem Leben?'", sagt die Ärztin. So habe der Verzicht auch eine spirituelle Komponente.

In der rund 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern verzichten viele Christen als Zeichen der Buße und spirituellen Erneuerung auf Süßigkeiten oder den Fernsehkonsum. Der Ärzteverband plädiere für den Verzicht auf feste Nahrung und Genussmitteln für eine begrenzte Zeit, sagt Lischka. Ideal sei ein Zeitraum zwischen zwei und vier Wochen.

Nicht nur in der Passionszeit, sondern das ganze Jahr über wollten viele Menschen fasten, sagt die Ärztin, die in einer Klinik in Überlingen am Bodensee arbeitet. "Es gibt eine große Gruppe an Übergewichtigen, die teilweise auch depressiv sind", sagt Lischka. Auch vielen Burnout-Patienten helfe Fasten, um zu sich zu kommen und sich zu erholen.

In der Bodensee-Klinik stünden drei Mahlzeiten auf dem Fastenplan, neben Kräutertees mit Honig auch Obst- oder Gemüsesäfte und Gemüsebrühen, erläutert Lischka. Über den Tag nähmen die Fastenden etwa 250 Kalorien zu sich.

Einsteigern rät die 62-jährige Medizinerin zum begleiteten Verzicht, etwa durch eine Gruppe, einen Fastenleiter oder ein Ratgeber-Buch. Außerdem sollten Anfänger nach Lischkas Worten im Urlaub fasten, da sie anfangs Kopfschmerzen oder niedrigen Blutdruck bekommen könnten.

"Wenn jemand Medikamente nimmt oder Erkrankungen hat, dann gehört er in die Hand eines Fastenarztes oder in eine Klinik", warnt Lischka. Gefährlich werde es etwa, wenn jemand gegen Bluthochdruck Medikamente nehme. Zudem solle man sich nicht zu viel zumuten und Hektik meiden. "Man muss achtsam mit sich selbst sein", erklärt die Ärztin. "Es ist wichtig, das Gleichgewicht zwischen Bewegung und Ruhe zu finden."

Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch. Sie ist die Vorbereitungszeit der Kirche auf Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten. Die Fastenzeit wird auch österliche Bußzeit genannt, sie endet am Karsamstag (31. März).