Es gehöre zum Leben, "über sich selbst lachen zu können, sich selber infrage stellen können", sagte er dem Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen. "Gut evangelisch gesagt: Weil ich von Gott gehalten bin, kann ich das riskieren." Schneider wuchs in einer evangelischen Gegend am Niederrhein auf und ist bis März noch Präses der rheinischen Kirche.
Karneval in Köln sei unbeschreiblich, sagte der EKD-Repräsentant. "Da muss man mal dabei gewesen sein, die Menschen leben das wirklich." Selbst seinen persönlichen Referenten im Rheinland, einen Kölner, habe er in dessen Karnevalskostüm nicht gleich erkannt. "Der ist für die Zeit ein anderer Mensch, das ist unglaublich."
Als er aufgewachsen sei, habe er den Karneval noch abgelehnt, weil der als etwas typisch Katholisches gegolten habe, sagte der Ratsvorsitzende. "Als Evangelischer war man schon deswegen völlig klar dagegen." Später habe sich seine Haltung jedoch geändert. Als Repräsentant der Protestanten im Rheinland habe er regelmäßig an einer evangelischen Karnevalssitzung in Köln teilgenommen, der "PROT's-Sitzung". "Das war Kult, da hinzugehen", erzählte Schneider.